Kutnohorsko Kolínsko Turistická Oblast

Allerheiligenkapelle mit Beinhaus

Sedlec – 

Kutná Hora

Die römisch-katholische Allerheiligenkapelle mit ihrem Beinhaus gehört zusammen mit der Kathedrale Mariä Himmelfahrt und Johannes der Täufer zur ehemaligen Zisterzienserabtei in Sedlec, die bereits 1142 gegründet worden war.

Die Friedhofskapelle ist eine zweistöckige Karner-Kapelle aus dem 14. Jahrhundert. Der Legende zufolge war auf dem Friedhof Sedlec 1278 Erde verstreut worden, die Mönche aus Jerusalem mitgebracht hatten. Der Friedhof wurde dadurch zum ältesten sog. „Heiligen Feld“ in Mitteleuropa – und damit zu einer begehrten Begräbnisstätte. Nach der Pestkatastrophe von 1318 wurden in Sedlec mehr als 30.000 Tote begraben, weitere 10.000 Tote fanden hier während der Hussitenkriege ihre letzte Ruhestätte. Den überlieferten Quellen zufolge nahm der Friedhof Sedlec eine Fläche von 35.000 m2 ein.

Ende des 15. Jahrhunderts wurden die meisten Gräber aufgelöst. Die exhumierten Knochen der ca. 40.000 Toten wurden im unteren Teil der Kirchenkapelle aufbewahrt, wo ein der Sage nach halbblinder Mönch sie 1511 zu großen Pyramiden aufschichtete. Im Rahmen der josephinischen Reformen wurde das Kloster Sedlec Ende des 18. Jahrhunderts aufgelöst. Die Kirche gelangte in den Besitz des Adelsgeschlechts der Schwarzenberger von Orlík. Diese ließen die ursprünglich barocke Knochendekoration, die vermutlich nach einem Entwurf des genialen Architekten Johann Blasius Santini-Aichl gestaltet worden war, 1870 durch den Schnitzer und Baumeister František Rint wiederherrichten und vollenden. Die Friedhofskirche mit dem Beinhaus ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Tschechien. Derzeit wird das lehnende Kirchengebäude einer vollständigen Renovierung unterzogen, bei der die Außenterrassen zugänglich gemacht und eine neue konzeptionelle Lösung für den Besucherverkehr umgesetzt werden, während die ursprüngliche Botschaft der einzigartigen Skelettdekoration „memento mori“, die mit der Hoffnung auf die Auferstehung verbunden ist, erhalten bleibt.

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DDie Gemeinde wandte sich zu diesem Zweck an den bedeutenden Wiener Architekten Wilhelm Stiassny, der später auch am Bau der Jubiläumssynagoge in Prag (heute Jerusalemsynagoge) mitwirkte. Dieser entwarf für Čáslav eine Synagoge im Maurischen Stil, die ein älteres Bethaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ersetzen sollte. Die Pläne des jüdischen Baumeisters wurden vom Israelitischen Verein und dem Stadtamt 1897 prompt genehmigt, aber es dauerte noch zwei weitere Jahre, bis mit den Bauarbeiten begonnen wurde. Das lag möglicherweise an einer fehlenden Finanzierung. Zum Bau trugen nicht nur die Bewohner von Čáslav und Umgebung bei, sondern auch die Rothschild-Dynastie aus Wien. Mit den Bauarbeiten wurde am 13. März 1899 begonnen, und schon am 2. September des gleichen Jahres wurde die Synagoge feierlich eingeweiht.

Die Synagoge in Čáslav diente bis 1941 ihrem ursprünglichen Zweck, dann wurde sie wie alle anderen jüdischen Bethäuser geschlossen.

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