Český Brod (Böhmisch Brod) ist eine gotische Stadt, die höchstwahrscheinlich vom Prager Bischof Johann I. im 12. Jahrhundert als Marktsiedlung an einem Handelsweg gegründet wurde, der Prag mit Süd- und Osteuropa verband. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Siedlung vom Prager Bischof Johann III. von Dražice zur Stadt „Biskupský Brod“ (Bischofs- Furt) erhoben. Gleichzeitig erhielt sie das Befestigungsrecht verliehen.
Durch den Geschäfts- und Fremdenverkehr sowie das umfangreiche landwirtschaftliche Hinterland wurde Biskupský Brod schnell zu einem wichtigen Handels-, Markt- und Beherbergungszentrum. Schon Anfang des 14. Jahrhunderts wird der geänderte Ortsname „Český Brod“ (Böhmisch Brod) verwendet, um die Stadt von Německý Brod (Deutschbrod, heute Havlíčkův Brod) zu unterscheiden, das am gleichen Handelsweg lag.
Der Charakter von Český Brod als Bischofs- und Erzbischofsstadt endete während der Hussitenkriege, in denen die Stadt selbst eine wichtige Rolle spielte (Schlacht bei Lipan). Später, 1437 wurde Český Brod von Sigismund von Luxemburg zur Königsstadt erhoben und erhielt ihr heutiges Stadtwappen. Die darauf folgende wirtschaftliche Blütezeit wurde 1512 von einem großen Brand unterbrochen, der die Stadt stark beschädigte. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt zwei Mal geplündert, was Wirtschaft und Bevölkerung auf lange Zeit stark zeichnete.
Zu den wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen die St.-Gotthard- Kirche, der einzeln stehende spätgotische Glockenturm und das Alte Rathaus 1. (Haus Nr. 1). Unter den Kuppeln des historischen Stadtkerns sind bis heute größtenteils alte gotische Keller, die durch ein unterirdisches Gangsystem verbunden sind, erhalten geblieben. Die Kellerräume unter der Stadt wurden vermutlich ursprünglich zur Lagerung von Nahrungsmitteln, Getränken und dem Versteck verschiedener Wertgegenstände errichtet. Später, als die Stadt von den Hussitenheeren überfallen wurde, boten die Katakomben Schutz vor der Gefahr. Ein Teil dieser unterirdischen Räumlichkeiten ist auch heute noch zugänglich, aufgrund von Sanierungsarbeiten bleiben sie jedoch bis auf Weiteres für Besucher geschlossen. Auch die mittelalterlichen Stadtmauern sind eine bedeutende Sehenswürdigkeit.
Český Brod ist eine Stadt, die einen Besuch wert ist – auch als Ausgangspunkt für den Besuch der Umgebung: das Schlachtfeld von Lipan, der Stadtwald Dolánky, das nahegelegene Kostelec nad Černými Lesy (Schwarzkosteletz), das Naturschutzgebiet Klepec, die Basilika in Tismice, die Festung Tuchoraz usw.